Dame mit schicker Bluse und Hut sitzt und hält etwas in der Hand

Die feine Dame aus der Stadt Sybilla Schmitz

Sybilla Schmitz lebte im Jahre 1892 in Poppelsdorf bei Bonn in der Kirchallee 31. Geboren wurde sie 1833 in Ruppenrod im Westerwald als Tochter des wohlhabenden Bauern und Bürgermeisters August Mungenast und seiner Frau. 1847 zog sie nach Bonn zu ihrer Patentante, deren Ehemann "es zu etwas gebracht hatte". Als gelernter Möbeltischler betrieb er nun eine florierende Möbelmanufaktur. In Bonn besuchte sie eine höhere Töchterschule, in der sie Unterricht in Musik, Handarbeiten, Malen und Französisch erhielt. Dort lernte sie ihren späteren Gatten Hermann kennen, der als Verwaltungsjurist an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität tätig war und später eine gehobene Position in der Leitung der landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf innehatte.
Dank ihrer „guten Mitgift" fand 1854 die Hochzeit statt. 1856 wurde Tochter Anna geboren. Diese wurde in einem Pensionat erzogen. Später heiratete sie und bekam zwei Söhne. Sohn Max, geboren 1858, arbeitete als Redakteur bei der Kölner Zeitung und lebte auch in Köln.
Sybilla Schmitz und ihr Gatte wohnten in einem geräumigen Haus (Dreifensterhaus) mit Vorgarten. Zur Kaiserzeit ließ es sich so in gehobenen Kreisen sehr angenehm und komfortabel leben. Da die Kinder aus dem Haus sind, erledigte das Hausmädchen Sophie die anfallende Arbeit gut alleine, für alle größeren Arbeiten wurden stundenweise Hilfskräfte gemietet. Die Dame des Hauses hatte so genügend Zeit für ihre Vorlieben, wie beispielsweise den Besuch der Lese-Gesellschaft und Treffen mit ihren Freundinnen.
Die modernen Verkehrsmittel wie Pferdebahn, Dampfstraßenbahn und Eisenbahn erleichtern den Menschen damals nicht nur das Einkaufen, sondern ermöglichten auch manche Reise.
So ist Sybilla Schmitz heute zu Besuch bei ihrer Familie in Ruppenrod (in der Baugruppe Westerwald).

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