Westerwald
Der Westerwald erstreckt sich als Bergland zwischen der Sieg im Norden und der Lahn im Süden und gehört teilweise zu Hessen. In unserem Museum wird aber nur der rheinische Bereich des Westerwaldes vorgestellt. Er hat gewisse Ähnlichkeit mit der Eifel, ist aber an den meisten Orten nicht so unwirtlich und rau. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts galt der Westerwald als eine wohlhabende Landschaft. Er war reich an Holz, hatte gute Handelsbeziehungen und die Menschen hielten viel Vieh. Durch Raubbau am Wald aber brach im 19. Jahrhundert die große Armut herein. Viele Westerwälder wanderten nach Amerika aus. Das Elend der Menschen aber kann ein Museum nicht darstellen.
Hof- und Siedlungsformen
Der Westerwald ist ein typisches deutsches Mittelgebirge. Er ist ein Gebiet, in dem die Menschen in Dörfern lebten. Keine verstreuten Einzelhöfe, auch keine kleinen Weiler, sondern mehr oder minder große Dörfer waren hier entstanden. Die Häuser waren ungeordnet zu Dörfern zusammengebaut, entsprechend winklig und unregelmäßig sind die Straßen und Gassen.
Wo der Rhein in das Gebirge einschneidet, endet der Westerwald. Die Siedlungen im Rheintal, am Mittelrhein – zwischen Bingen und Koblenz – unterscheiden sich von den Dörfern auf der Höhe vor allem dadurch, dass hier weniger Bauplatz zur Verfügung stand. Dass man dort trotzdem lebte, hat vor allem mit dem Weinbau zu tun. Deshalb finden Sie in der Baugruppe Westerwald auch einen rheinischen Winzerhof.
Die Gebäude sind nach ihren Nutzungsarten klar getrennt. Zusammenbau von Wohnung und Stall oder von Scheune und Stallungen bleiben in älterer Zeit die Ausnahme. Für jede Funktion gibt es ein eigenes Gebäude.
Die ältesten erhaltenen Westerwaldhäuser waren ursprünglich Rauchhäuser ohne Rauchabzug über Dach. Im 17. Jahrhundert werden erstmals hölzerne Rauchschlote in Feuerordnungen genannt.