Tiere im Museum
Ardenner Kaltblutpferd
Der Ardenner zeichnet sich durch einen breiten Körper mit kurzen, stämmigen Beinen auf langen, schrägen Schultern und einer muskulösen Gesäßregion aus. Der Kopf ist zumeist grade und sitzt auf einem kurzen und mächtigen Hals. Sie sind robust und zuverlässig und wurden früher als Zugpferde eingesetzt. Im Museum wird diese Rasse durch Belinda vertreten, die sich gerne von den großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern streicheln lässt.
Hausesel
Der Hausesel kommt in den Färbungen weiß über grau bis hin zu schwarzbraun vor. Der Kopf ist schwer, die Ohren lang und das Maul breit. In den meisten Ländern bestehen weder Züchterorganisationen noch Rassestandards, daher variieren Esel in Größe, Typ und Aussehen stark. Die Tiere sind anspruchslos und geduldig, haben ein freundliches Wesen und sind widerstandsfähig gegen das Wetter. In Mitteleuropa wurden die Esel besonders zum Transportieren von Lasten.
Deutsches Weideschwein
In Zusammenarbeit mit der Universität Gießen wurde im LVR-Freilichtmuseum Kommern das Deutsche Weideschwein, auch Hannoverisch-Braunschweigisches Landschwein, rückgezüchtet. Diese Rasse starb ungefähr in den 1970er-Jahren aus. Charakteristisch für das Deutsche Weideschwein sind eine schwarz-weiße Färbung, ein dichtes Borstenkleid, kleine, aufrechte Ohren und ein spitzer, gerader Rüssel. Durch gezielte Kreuzungen verschiedener Schweinerassen wurden die Charakteristika des Deutschen Weideschweins erneut herausgezüchtet. Inzwischen leben die widerstandsfähigen Schweine nicht nur im LVR-Freilichtmuseum in Kommern, sondern auch wieder in anderen Museen und Bauernhöfen.
Glan-Donnersberger Rind
Das Glan-Donnersberger Rind wurde aus der Pfalz kommend zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Eifel und im Hunsrück als Rasse eingeführt. Diese robuste und genügsame Rasse war für die Eifel mit ihrem rauen Klima und den kargen Böden ideal. Durch das Erbrecht der Realteilung mit gleichmäßiger Aufteilung des Besitzes unter allen Erben, waren die Besitzungen in der Eifel stark zersplittert. Für Bauern mit wenig Land war Viehhaltung ein wichtiger Erwerbszweig. Neben Milch und Fleisch benötigten die Bauern Arbeitstiere, die mit dem wenigen und schlechten Futter auskamen. In den 1980er-Jahren war das Glan-Donnersberger Rind akut vom Aussterben bedroht. Wir haben uns die Erhaltung und Rückzüchtung des Glanviehs zur Aufgabe gemacht.
Coburger Füchse
Das Coburger Fuchsschaf gehört zu den vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es einzelne lokale Schläge z.B. Coburger Fuchs, Eifler Fuchs. Nach dem Zweiten Weltkrieg wäre diese Schafsrasse fast ausgestorben, da es nicht so viel Fleisch und Wolle liefert wie andere speziell gezüchtete Schafsrassen. Die Wolle ist das Erkennungsmerkmal dieser Rasse: bei den erwachsenen Tieren hat sie einen goldenen Schimmer. Die Lämmer dagegen sind rotbraun. Die Wolle wird im Laufe der ersten Monate heller und eignet sich gut zum Spinnen und Färben. Die Schafe sind genügsam und wurden daher früher gerne auf steinigen Böden gehalten.
Weiße Deutsche Edelziege
Ziegen wurden oft als „Kuh des kleinen Mannes" bezeichnet, da sich nicht jeder eine Kuh leisten konnte. Hauptnutzen der Ziegen waren ihre Milch und ihre Felle. Ziegenmilch galt für Säuglinge oder Kranke als besonders empfehlenswert. Die Ziegen wurden ebenfalls „Bergmannskuh" genannt, wurden aber auch von Arbeitern, kleinen Angestellten oder Beamten gehalten, um die Haushaltskasse zu entlasten. Die genügsame Ziege konnte fast überall Futter finden und wurde zumeist beim Hüten der Obhut von Kindern oder alten Leuten überlassen.
Gänse
Im Freilichtmuseum sind Pommerngänse und Höckergänse zu finden. Die Pommerngans gehört zu den Hausgänsen und stammt von der Graugans ab. Sie wurde hauptsächlich wegen ihres Fleischs, dem Fett und den Federn gehalten. Höckergänse dienten ebenfalls der Fleisch-, aber auch der Eierproduktion.
Hühner
Der deutsche Sperber gehört zu einer mittelschweren und leistungsstarken Hühnerrasse, die kraftvoll und groß ist. Die Tiere sind robust, haben allerdings einen geringen Bruttrieb. Diese Hühnerrasse war im Rheinland weit verbreitet.
Bienen
Bienen zu halten war für manche Bauern Nebenerwerb und für die Klöster wichtiges Gewerbe – weniger des Honigs wegen, als zum Gewinnen von Bienenwachs für die Kirchenkerzen. Bis ins 19. Jahrhundert war kaum von Bienenzucht zu sprechen: Wer einen wilden Bienenschwarm an einem Baum fand, schlug ihn vom Ast in einen Flechtkorb, den Bienenkorb, wie wir ihn heute noch von Bildern kennen. Sollten diesem Bienenkorb dann am Ende des Sommers die Waben mit Wachs und Honig entnommen werden, drehte man den Korb auf den Kopf, stellte einen neuen, leeren Flechtkorb oben darauf und musste warten, bis das Bienenvolk in den neuen Korb umgezogen war.
Erst mit ausgeklügelten Bienenstöcken aus Holz konnte man die Waben einfach entnehmen. Prinzip dieser Erfindung ist, den Bienen Holzrahmen mit einer Wachsplatte anzubieten, auf die sie ihre Waben bauen können. Erst 1851 fand man heraus, wann die Bienen sich in einem solchen Holzgehäuse wohlfühlen. Seitdem kann der Imker Holzrahmen voller Bienenwaben aus dem Stock herausziehen, ohne etwas daran zu beschädigen. Er schleudert dann mit einer Zentrifuge den Honig aus den Waben heraus.