Glan-Donnersberger Rind

Das Glan-Donnersberger Rind gehört zum Gelbvieh, für das eine einheitliche gelbe Farbe, das breite, helle Flotzmaul (Verschmelzung von Naseneingang und Oberlippe), krumme Beine mit gelben Klauen, ein hoher Schwanzansatz und krumme Hörner mit dunklen Spitzen charakteristisch sind. Die Rasse zeichnet sich durch ihre Gängigkeit, gute Ausdauer und harten Klauen als gutes Arbeitstier aus und bringt eine gute Fleisch- und Milchleistung.
Das Glan-Donnersberger Rind wurde aus der Pfalz kommend zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Eifel und im Hunsrück als Rasse eingeführt. Wichtig für die Bauern war Arbeit, Milch und Fleisch. Diese robuste und genügsame Rasse war für die Eifel mit ihrem rauen Klima und den kargen Böden ideal. Durch das Erbrecht der Realteilung mit gleichmäßiger Aufteilung des Besitzes unter allen Erben, waren die Besitzungen in der Eifel stark zersplittert. Für Bauern mit wenig Land war Viehhaltung ein wichtiger Erwerbszweig. Neben Milch und Fleisch benötigten die Bauern Arbeitstiere, die mit dem wenigen und schlechten Futter auskamen.
Als in den 1950er-Jahren die Milchleistung wichtiger wurde und die Arbeitsleistung der Tiere oftmals durch Technik ersetzt wurde, versuchte man das Glan-Donnersberger Rind mit anderen Rassen zu kreuzen und so eine größere Milchleistung zu erreichen. In den 1980er-Jahren war das Glan-Donnersberger Rind akut vom Aussterben bedroht. Als sich 1985 der „Verein zur Erhaltung und Förderung des Glanviehs" in Wiesweiler gründete, waren nur noch wenige Kühe der Rasse vorhanden, die lediglich anteilig Glanblut besaßen. Das LVR-Freilichtmuseum Kommern ist Mitglied dieses Vereins und hat sich die Erhaltung und Rückzüchtung des Glanviehs zur Aufgabe gemacht. Mangels geeigneter Zuchtbullen wurden die Zuchtkühe mit tiefgefrorenem Sperma besamt. Im November 1985 wurde im LVR-Freilichtmuseum Kommern das erste Kälbchen, „Alma", geboren. Auch heute leben noch mehrere Glan-Donnersberger Rinder im Freilichtmuseum. Der Museumsochse Max wurde so etwas wie das Maskottchen unseres Hauses.