Mausefallenkrämerin

Mausefallenkrämerin Regine "Jien" Braconnier
Regine Michels wurde 1833 als Tochter eines armen Pächterehepaars in Kirchweiler in der Eifel geboren. Dieser Ort schrumpft, unter anderem auf Grund der Missernten von 1843 bis 1845. Im Jahre 1858 heiratet Regine den Hausierer Hans Braconnier aus dem nur 5 Kilometer entfernten Ort Neroth. Wie fast alle Nerother hat auch der Landwirt Hans Braconnier einen zusätzlichen Lebenserwerb durch die Herstellung und den Vertrieb von Mausefallen. Für Regine bedeutet die Heirat mit Hans einen wirtschaftlichen Aufstieg. „Während wir in Kirchweiler noch aus Mangel an Geld, Eier und Butter für dringend benötigte Waren beim Krämer eintauschen mussten, kam mein Mann nach erfolgreichen Reisen mit Bargeld zurück. Wir konnten Kleinvieh kaufen, etwas mehr Land pachten, meine Söhne Robert und Franz gingen in die Schule." Mit ihrer Schwiegermutter, der Schwägerin und den Kindern stellt Regine Mausefallen her, die sie ihrem Mann anschließend auf dem Postweg nachschickt. Im Jahre 1872 hat Hans Braconnier zunehmend Beschwerden mit seinen Knien, so dass Regine die Touren ihres Mannes übernehmen muss. „Die Arbeit als Hausiererin gefällt mir, ich verdiene Geld und sehe etwas von der Welt!"

Im Freilichtmuseum trifft Regine immer wieder auf Besucher, die ihr entgegenrufen: „Sie kommen wohl aus Neroth!" Ihr Kostüm aus dem 19. Jahrhundert, mit Hut, Rucksack und Mausefallen am Ring ist vielen Menschen aus der Eifel noch bekannt. Die letzten Hausierer sind noch bis in die 1980er Jahre mit ihren Mausefallen durch die Eifel gezogen.